Medien bilden Meinungen, dies ist allgemein bekannt.

 Die jüngsten Ereignisse zeigen uns jedoch, dass kaum darauf geachtet wird.

 Der Vorfall der sich in der Nacht zum 24.06.2015 in Hamburg/Jenfeld abgespielt hat ist bis dato noch nicht ganz aufgeklärt, sicher ist jedoch, dass die Berichterstattung vieler eigentlich vorbildlicher Medienhäuser nicht gerade mustergültig waren, dafür jedoch exemplarisch.

Sie zeigen ganz klar auf, dass es bei der journalistischen Tätigkeit und den daraus entstehenden Medien nicht notwendig sein sollte auf die Herkunft eines Menschen einzugehen.

Morgen, am 30.06.2015 wird Moustapha A. 25 auf dem Friedhof Öjendorf/Hamburg zu Grabe getragen.

Der aus dem Niger stammende junge Mann starb, als er mit einer zweiten bis zu diesem Zeitpunkt  unbekannten Person letzte Woche in Hamburg/Jenfeld unbefugt in ein Haus eindrang und vom Hauseigentümer direkt erschossen wurde.

Ein Vorfall, auf den sich die Medien aus ganz Deutschland stürzten und für Aufsehen sorgte. Denn es war der zweite Vorfall innerhalb kürzester Zeit, bei dem ein Mensch durch einen Schusswechsel durch einen „Autonormal-Bürger“ in Deutschland ums Leben kam.

Was ist geschehen? Wer war beteiligt? Warum ist es geschehen? Wie ist es geschehen?

So hätten die ersten Fragen geklärt werden können, wenn es sich um eine reine Berichterstattung gehandelt hätte … Die obligatorischen W-Fragen für jeden Journalisten das Handwerkszeug.

Moustapha A. war kein Flüchtling, wie zuerst dargestellt wurde und er stammte auch nicht aus Nigeria, wie danach berichtet wurde.
Berichten zufolge war der Verstorbene sicher auch kein unbescholtenes Blatt, das behauptet auch niemand.


Doch was hat all das mit seiner Herkunft  zu tun?

Diese Art der Berichterstattung ist in Zeiten wie diesen weder gut recherchiert, angebracht und scheint auch nicht durchdacht. Zudem ist es in erster Linie nicht förderlich so für ein Zusammenleben ohne Vorurteile.

Ist eine wertfreie nicht diskriminierende Berichterstattung zu viel verlangt?

Wie an diesem Beispiel klar zu erkennen ist, können bei auch bei Nachrichten Fehler entstehen, welche Bilder nach außen Tragen.

Vielen Menschen ist nicht bewusst das Afrika ein Kontinent ist, wo welches Land liegt und nicht alle Schwarzen Menschen gleich sind. Wie sollen diese dazu lernen, wenn es Ihnen so vorgegeben wird?

Warum dann liebe Medienmacher, handelt es sich dann nicht einfach um „einen 25 jährigen jungen Mann“ ohne Herkunftsbeschreibung!?

In diesem Fall ist der junge Mann nämlich bereits seit mehr als die Hälfte seines Lebens hier in Hamburg ansässig und ist somit in einer gewissen Form ein Teil der Hamburger Gesellschaft gewesen, egal was er für ein Leben geführt hat.

Informationen zufolge sind ebenso weder Familie noch Freunde auf Rache aus. Sie legten lediglich Blumen und Kerzen dort nieder wo Moustapha A. Verstorben ist und sammelten Geld für die Angehörigen….

Kategorisierungen führen zu Abgrenzung, Abgrenzung zu Vorurteilen und Vorurteile zu Ausgrenzung.

Ist dies das, was Sie wollen? Gerade in Zeiten wie diesen, welche bereits von Angst und Hass auf jeden und vor jeden geprägt sind. (AFD, Pegida, ISIS usw.)

Diese Art der Berichterstattung ist überholt und sollte schleunigst durchdacht werden.

Für den Anfang gibt es zur Hilfestellung zum Beispiel ein hervorsagendes Glossar entwickelt von den neuen deutschen Medienmachern.

„Das NdM-Glossar enthält Erläuterungen und alternative Begriffe für die Bereiche Migration, Kriminalitätsberichterstattung, Asyl und Islam, sowie zahlreiche Bezeichnungen für Minderheiten und die Mehrheit in der Einwanderungsgesellschaft. Die Inhalte wurden von JournalistInnen der NdM und mit Hilfe von WissenschaftlerInnen, Fachleuten und PraktikerInnen ehrenamtlich erstellt. Sie sind unser Beitrag zu einer laufenden Debatte und sicher nicht abschließend. In diesem Sinne freuen wir uns über Vorschläge und Kritik.„

Um zu erzählen, was passiert ist, ist es oftmals nicht wichtig woher derjenige stammt denn Leben tun wir alle hier, so lautet auch ein Pressekodex:

„In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs„

Es ist Zeit zur reagieren und umzudenken in den Köpfen und in den Medien.

Liebe Medienmacher, wir rufen Sie dazu auf, umzudenken!

 Hon. Kenneth Gbandi                                                                      Sonja Collison

Vertreter Afrika Region                                                                    Neue deutsche Medienmacher

Hamburg Senate Integrationsbeirat

(2011 Legislative Periode)

AGIC/ACF

 

 

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